Juli 2010

Anfang Juli habe ich zunächst meine Tätigkeit als Aushilfe im Krankenhaus fortgesetzt. Wenn ich die Zeit dazu hatte, habe ich außerdem Bruder Gasper geholfen, einen Stab für einen evangelischen Bischof zu fertigen. Das ist gar nicht so einfach, da dieser Stab aus Ebenholz gemacht wird, und das recht schwer zu bearbeiten ist. Dafür lässt sich das Resultat allerdings sehen, genau wie der Preis, den man für so einen Stab bekommt.

 

Anfang Juli hatte ich noch einmal Besuch von einem deutschen Freiwilligen, der für einen Tag vorbeigekommen ist. Anschließend bin ich selbst für einen Tag nach Moshi gefahren und dann nicht mehr nach Hedaru zurückgekehrt, sondern gleich nach Chanjale gegangen. Hier wohne ich seitdem und es gibt auch wirklich genügend Arbeit hier. Zur Zeit arbeite ich hauptsächlich in der Schreinerei, aber ich mache auch alle möglichen anderen Arbeiten, die es so zu machen gibt. Gerade sind wir dabei, eine Biogasanlage wieder in Gang zu bringen, die fünf Jahre lang vernachlässigt wurde.

 

Vorletzte Woche wurde ich zur Einweihung der neuen Kirche in Kwamomo eingeladen. Da die Messe recht früh angefangen hat, hatte ich keine Lust, bis nach Kwamomo zu Fuß zu gehen, und habe deshalb den Bischof von Same gebeten, mich mitzunehmen. Dadurch hatte ich auch Gelegenheit, mal mit ihm über die Schwenninger Freiwilligen in seiner Diözese zu reden. In Kwamomo wurden wir, wie es üblich ist, nach der Ankunft erst einmal zum Essen verpflichtet. Dazu wurden der Bischof, einige Priester und ich in das Haus von Mzee Filbert eingeladen. Nur kurze Zeit später und nur mit einstündiger Verspätung hat nun die fünfstündige Messe angefangen. Dabei wurden hauptsächlich Spenden gesammelt, das Gebäude geweiht, Spenden gesammelt, allen am Kirchenbau Beteiligten gedankt, Spenden gesammelt etc. Ich wurde außerdem gebeten, allen deutschen Beteiligten den Dank der Bewohner von Kwamomo zu überbringen. Es wurde auch die komplette finanzielle Situation des Kirchenbaus öffentlich verlesen und noch einmal die Begründung aufgeführt, dass durch diese neue Kirche jeder katholischen Familie jeden Sonntag zwei bis drei Stunden Wanderung erspart bleiben. Mzee Filbert hat zudem recht eindrucksvoll demonstriert, dass nun auch ältere Menschen, die zu dieser Wanderung nicht mehr fähig sind, die Möglichkeit haben, sonntags in die Kirche zu gehen. Nachdem die Messe vorbei war, gab es natürlich zunächst noch einmal richtig gutes Essen und für mich die Gelegenheit, noch mal mit dem neuen Bischof über die Partnerschaft zu reden.

 

Der Bischof macht auf mich einen sehr organisierten Eindruck, was zuletzt auch dadurch bestätigt wird, dass er die einzige kenianische Schwester aus Same zu seiner Sekretärin gemacht hat. In regelmäßigen Treffen mit den Brüdern, die in letzter Zeit stattfinden, werden die Brüder von ihm persönlich zur Organisation und deren Klarheit verpflichtet. Zwar ist die Organisation bisher noch nicht völlig überschaubar, aber dadurch dass die Brüder selbst sich nun auch immer mal wieder treffen, ist zumindest mal eine Zusammenarbeit aller Brüder gewährleistet.

 

In einer Messe hat der Bischof verkündet, dass fast alle Priester der Diözese versetzt werden (innerhalb der Diözese), aber auch einige zurück an die Universität gehen. Ich habe den Eindruck, dass er sich kompetente Mitarbeiter wünscht. In dieser Messe wurde ebenfalls verkündet, dass Br. Fr. Moses Mbwambo der neue Direktor des Chanjale Vocational Training Center ist. Kurze Zeit später hat uns hier ein Brief erreicht bzw. eine Urkunde, dass das VTC nun offiziell den Brüdern gehört.

 

Ende Juni bin ich noch für eine ganze Woche nach Kwamomo zurückgekehrt. Das war zwar recht kalt, aber trotzdem schön. Ganz zufällig war genau zu dieser Zeit auch unser Watchman aus Hedaru in seinem Heimatdorf und ich wurde zur Hochzeit seiner Tochter im August eingeladen. In dieser Woche war ich jeden Tag damit beschäftigt, befreundete Familien zu besuchen oder auch noch deren Bekannte. Mit Babu, unserem Watchman, habe ich einen Tag eine Rundwanderung gemacht, um alle Verwandte und Bekannte ebenfalls zur Hochzeit einzuladen. Nach dieser Woche in Kwamomo hatte ich die Gelegenheit, für einen Tag nach Hedaru zu gehen, bevor ich wieder zurück nach Chanjale musste.